1924, der I. Weltkrieg war sechs Jahre Vergangenheit, das Leben in Deutschland hatte sich wieder einigermaßen normalisiert, wurde in der
Schiedsrichtergruppe Ulm, die damals bereits fünf Jahre bestand, die Untergruppe Blaubeuren ins Leben gerufen.
Ihr erster Obmann, Albert Köhle, wohnhaft in Blaubeuren führt die Untergruppe. Damals standen die Schiedsrichter noch unter der Verwaltung der Albgau-Vereinigung im Süddeutschen Fußball- und
Leichtathletikverband Bezirk Bayern. Die Gruppe Ulm, zu der Blaubeuren gehörte, war eine der Hauptgruppen im Bezirk.
Der damalige erste Vorsitzende Hans Schirmer verwies in seiner Laudatio zum zehnjährigen Bestehen der Gruppe Ulm, dass es eine der Hauptaufgaben war, in einigen Städten des Albgaues Untergruppen
zu gründen. Die Untergruppe Blaubeuren wurde trotz der damaligen sehr schwierigen örtlichen Verbindungen, vom Gaubeisitzer für Schiedsrichterangelegenheiten Christian Schwarzmann mit Leben
erfüllt. Obmann Albert Köhle arbeitete mit Erfolg an der Weiterbildung der ihm anvertrauten Herren, ehe der II. Weltkrieg für fast zwei Jahrzehnte jegliche SR-Tätigkeit in der Gruppe
beendete.
Erst 1953 kam die Untergruppe Blaubeuren durch Erwin Mack wieder zu neuen Aufgaben und setze Signale. Nur kurze Zeit nach der Wiedergründung verstarb Erwin Mack. Mit Albert Hagenmeyer
(Blaubeuren) wurde schließlich ein Nachfolger gefunden, der schon vor dem Krieg als Schiedsrichter agierte. Nebenbei übte Hagenmeyer das Amt des Staffelleiters, Schriftführers und Kassier im
Bezirk Donau/Iller aus. In der knapp 24jährigen Obmanntätigkeit wuchs die Zahl der Unparteiischen von zehn bis zwölf auf über 30 an. Im Gasthaus Schwanen in Blaubeuren fanden regelmäßig die
Schulungen statt. Heute undenkbar, waren doch Zecher und Nachschwärmer am Stammtisch, die eifrig mitdiskutierten. Die Kameradschaft war, wie man hörte, seinerzeit sehr intakt. Erst als die Hähne
zu krähen begannen soll der letzte Schulungsbesucher die Ausgangstüre des Lokals gefunden haben.
Am 25.02.1977 trat Hagenmeyer als Obmann ab. Nachfolger wurde Helmut Ochs (Blaubeuren), der erst einige Jahre zuvor aus dem Hessischen nach Blaubeuren gekommen war. Zusammen mit dem damals frisch
berufenen Lehrwart Heinz-Werner Zwicknagel, der bis 1980 sein Stellvertreter war, löste sich die Untergruppe Blautal komplett von der Muttergruppe Ulm. Am 01. April 1977 hatte die Gruppe bei der
Selbständigkeit 69 Aktive und 3 Passive Schiedsrichter, eine Zahl, die Dank einiger Neulingskurse erreicht wurde. Nicht nur in der Breite, auch an der Spitze ging es weiter aufwärts und etliche
Schiedsrichter leiteten Spiele von der Landesliga bis zur höchsten Amateurklasse.
An dieser Stelle ist auch denjenigen Verantwortlichen zu danken, die die Gruppe Lonetal seit der Gründung führten. Im Juni 1946 beschlossen neun Schiedsrichter, darunter auch der erste Obmann
Eugen Sauter, im Lonetalbereich die Schiedsrichter-Untergruppe Alb ins Leben zu rufen. Sauter leitete bis zu seinem Wegzug im Jahr 1957 nach Ulm die Geschicke der Gruppe. Noch heute ist sein Name
mit dem Bezirkssportgericht Donau/lller eng verbunden.
Georg Faul aus Lonsee übernahm nach Sauter die Untergruppe und stand ihr bis 1963 vor. Als Nachfolger agierte Max Steudle aus Breitingen, der die Gruppe bis ins Jahr 1981 führte. In dieser Zeit
wurde auch der Höchststand von 110 Schiedsrichtern registriert. In den 18 Jahren in denen Steudle Obmann war, wurden über 22.500 Spielleitungen durchgeführt. Auch damals wurde im April 1977 die
damalige Untergruppe Alb in die SRG Lonetal umgewandelt. Sein damaliger Stellvertreter Rolf Köhle löste Max Steudle 1981 ab.
1989 dann eine einschneidende Veränderung in der Struktur der Gruppe Blautal. Aus gesundheitlichen Gründen musste der Obmann der benachbarten Gruppe Lonetal Rolf Köhle zurücktreten. Weit und
breit war kein Nachfolger in Sicht, sodass die beiden Gruppen Blautal und Lonetal zu der heute bestehenden Gruppe Blautal-Lonetal verschmolzen wurden. Obmann Helmut Ochs, seinem Stellvertreter
Wolfgang Wörz (1983-2006) und dem gesamten Ausschuss der Gruppe stand ein schwieriger Integrationsprozeß beider Gruppen bevor, der erst nach einigen Jahren abgeschlossen war.
Am 27.03.1999 konnte die gemeinsame Gruppe Blautal-Lonetal drei Jubiläen in der Bernstadter Riedwiesenhalle feiern. 75 Jahre SRG Blautal, 50 Jahre SRG Lonetal und 10 Jahre Gemeinsamkeit der SRG
Blautal-Lonetal. Der damalige Verbands-SR-Lehrwart Heinz-Werner Zwicknagel ging in seiner Ansprache auf die Anfänge beider Gruppen ein und schilderte den Werdegang der SRG Blautal-Lonetal. Zu
dieser Zeit hatte die Gruppe auch nach dem Ausscheiden von Wolfgang Wörz aus der Oberliga Baden-Württemberg mit Ender der Runde 1992/93 den absoluten Höhepunkt der Klassifizierung der
Schiedsrichter. Mit Roland Groner und Martin Vonier fungierten zeitgleich zwei SR der Gruppe als Unparteiische in der Oberliga Baden-Württemberg und als SR-Assistent in der damaligen Regionalliga
Süd. Verstärkung bekamen beide durch die Landesliga-SR Armin Erz und Wolfgang Sauter.
Ein Stück Geschichte wird deshalb am Freitag, 06. Februar 2009 geschrieben. Kein anderer zuvor kann auf so viele Dienstjahre in verantwortungsvoller Position in der Gruppe Blautal-Lonetal
schauen.
Obmann Helmut Ochs, der 32 Jahre die Geschicke der Gruppe leitete, gebührt Dank und Anerkennung. In Zeiten, in denen die Schiedsrichter stärker als je zuvor in der Öffentlichkeit stehen, galt es
das Geschaffene zu bewahren und den Schiedsrichtern eine Anlaufstelle in der Gruppe zu bieten, in der sie sich wohl fühlen. Beides schaffte er. Dafür sei ihm Dank und Anerkennung zuteil. Helmut
Ochs wurde 2009 als Ehrenobmann ernannt.
Bei der Hauptversammlung am 06. Februar 2009 in Asch trat Roland Groner (Blaubeuren) in die Fussstapfen von Helmut Ochs und führt die Gruppe Blautal-Lonetal nun in der dritten
Amtsperiode.